Über die Landesgrenzen hinaus wandern, „touristisch interessante, landschaftlich reizvolle, historisch und kulturell bedeutsame Gegenden“ der Nachbarländer kennenlernen und dabei mit den Menschen anderer Länder zusammentreffen, das waren die Ziele, die die Wanderverbände der einstmals sozialistischen Staaten DDR, Polen, Tschechoslowakei und Ungarn im Blick hatten, als sie in gemeinsamer Anstrengung den Internationalen Bergwanderweg der Freundschaft Eisenach-Budapest (kurz EB genannt) schufen. Als erster internationaler Weitwanderweg der oben genannten Staaten erfreute er sich schnell wachsender Beliebtheit. „Früher ist doch bald jeder da lang dedüst“, bekomme ich zu hören, „in jedem Jahr ein Stück.“ Der Weg blieb der einzige seiner Art.
Nach den politischen Veränderungen im Jahr 1989 einigten sich die Verbände auf europäischer Ebene darauf, die Wegführung zu erhalten, den EB aber in das übrige europäische Wegenetz zu integrieren. So erreicht heute, der aus Spanien (Santiago de Compostela) kommende Europäische Fernwanderweg E3 im Osterzgebirge den EB und findet in ihm seine Fortsetzung in die östlichen Länder Europas. Im Laufe der Jahre sind dort die alten EB-Wegweiser und Markierungen nahezu vollständig durch die neuen E3-Schilder ersetzt worden, die alte Trasse des EB aber, bis auf wenige Ausnahmen unverändert geblieben. Ein EB-Freundeskreis trifft sich jährlich zu Erfahrungsaustausch und gemeinsamen Wanderungen auf dem EB. Eine Marburger Gruppe des Alpenvereins brachte in Eigeninitiative, nach dem Erreichen des offiziellen Endpunkts 2006 in Budapest, eine Tafel an, die seitdem diesen Punkt kenntlich macht. Viele Wandergruppen und Einzelwanderer folgen Jahr für Jahr diesem Weg.