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Re: Wandern in Ungarn ?
Bert (02.10.06 19:38)
http://EB.Stadtigel.de
Werner schrieb am: 21.09.06 12:21:
>Hallo zusammen, wir möchten mit einer >ca. 10-köpfigen Gruppe
>nächstes Jahr im September für 8-10 >Tage in Ungarn, genauer im
>Bakony-Gebirge, nördlich des Balaton, >wandern. Hat vielleicht
>schon jemand dieses Gebiet bereist und >kann Tips für
>Kartenmaterial, Unterkünfte und auch >An-und Abreise etc..
>geben? Einer unserer Mitwanderer ist >gebürtiger Ungar, Sprache
>wird also hoffentlich nicht das >Problem.
>Wir sind für jede Info dankbar.
>Werner
Hallo Werner!
Ich war dort im Juni dieses Jahres unterwegs, und zwar auf dem
Kektura, dem ungarischen nationalen Fernwanderweg. Als
Kartengrundlage benutzten wir das Ringbuch "Az Országos Kéktúra,
Írott-kötöl Budapest-Huvösvölgyig" im Maßstab 1:40000
(Ifjúsági és Sportminisztérium; Cartographia Kft. Budapest,
www.cartographia.hu; ISBN 963 352 535 7 CM), erhältlich u.a. im
Budapester Spezialgeschäft in der Bajcsy-Zsilinsky út. 37. Darin
sind auch (in ungarisch) ausführliche touristische Beschreibungen
enthalten und Übernachtungsmöglichkeiten aufgeführt, die
allerdings nicht immer auf dem aktuellen Stand sind.
Wenn man das Bakony-Gebirge auf dem Kektura-Weg erwandern will und
mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, so geht das am
einfachsten mit dem Zug nach Bodajk. Dort haben wir preiswert
übernachtet in der Pension Sandokán (1,5 km Richtung Csókakö).
Sehr malerisch war die anschließende Wanderung durch das Tal des
Flusses Gaja, allerdings am Wochenende auch von zahllosen
Einheimischen besucht.
Die laut Karte eingezeichneten Zeltplätze am Fehervárcsurgó-See
existieren nicht mehr. Nächstmögliche Übernachtung ist erst ein
ehemaliger Reiterhof in Bakonykúti. Das sind sehr freundliche
Privatleute, die allerdings nur ein Notquartier mit 3 Matratzen
bieten können. Der Mann spricht gut deutsch, evtl. kann man auch
im Gelände zelten, wenn man freundlich fragt.
Das nächste Quartier im Umweltzentrum Kisgyón lässt sich nur bei
telefonischer Voranmeldung buchen, da sonst niemand dort ist. Erst
in Tés sind wieder Privatquartiere zu finden. Dort unbedingt die
zwei kleinen historischen Windmühlen ansehen (mit jeweils fünf
Flügeln), die über ein privates Schmiedemuseum zugänglich sind.
Angeblich handelt es sich um die einzigen Windmühlen Ungarns.
Zwischen Tes und Bakonynána stößt man erneut auf den Fluss Gaja,
der hier noch urtümlicher ist und sich durch ein eindrucksvolles
Felsental seinen Weg gebahnt hat.
Hinter Bakonynána wird der Kektura abenteuerlich. Der Pfad ist
zugewachsen und nur spärlich markiert, man muss sich oft durch
mannshohe Brennnesseln hindurchkämpfen. In Zirc gibt es wieder
zahllose Übernachtungsmöglichkeiten, ich empfehle die preiswerte
Pension Yesko. Sehenswert ist das Schloß und vor allem das
berühmte Arboretum, das man keinesfalls verpassen darf.
Zirc hat auch wieder Bahnanschluss. Und hier war meine Tour leider
erstmal beendet.
Der Kektura führt noch weiter durch das Bakony-Gebirge über
Városlöd bis hin nach Tapolca, Keszthely und Sümeg (überall
Eisenbahnanschluss).
Bert
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