(...) Die erste Begegnung mit den Heidemooren im Mittelteil der britischen Insel übt auf einen Kontinental-Europäer eine ganz eigene Wirkung aus. Diese fremdartige Landschaft mit stacheligen Ginsterarten (Engl. Ginster, Stechginster), einer Vielfalt unterschiedlicher Heidekräuter (Besenheide, Echte Glockenheide, Graue Glockenheide u.a.) und unzähligen sichtbaren und versteckten Tümpeln - ohne Bäume und Sträucher - wird für die nächsten Tage Ihr Zuhause sein.
Die Graystone Hills sind - als Wanderer mit Alpen-Erfahrung würden wir sagen - ein nach Norden geöffnetes Kar. Das bedeutet, hier muß ein weiter Bogen, zunächst nach Süden und dann nach Westen gelaufen werden.
Ein wenig gewöhnungsbedürftig sind die sog. Footpaths (Wanderpfade) auf diesen Hochmoorflächen. Welche Füße diese Pfade getrampelt haben, läßt sich nie mit Sicherheit ausmachen. So ergibt es sich, daß der Wanderer bei etwas Unaufmerksamkeit - im Sinne des Wortes - wie ein dummes Schaf dem anderen folgt. Die hier überall frei herumlaufenden Schafe treten sich Spuren von ca. 30-40cm Breite, die einem menschlichen Wanderweg täuschend ähnlich sehen. Das, was die (sehr guten) OS-Karten angeben, ist auch nicht viel mehr, als die einzuschlagende Richtung. Da hilft im Prinzip nur eins: den nächsten Fixpunkt (Anlaufpunkt) am Horizont oder in etwas größerer Entfernung suchen und dann einen möglichst trockenen Weg dorthin zu finden. Hierfür bieten sich schon einmal abgebrannte oder frisch ausschlagende Heidekrautflächen an, weil da das Marschieren den geringsten Kraftaufwand erfordert und es meist nicht ganz so feucht ist. (...)