Als erstes muss einmal gesagt werden, das der User, der eine Navigation-Lösung auf sein Mobiltelefon installieren möchte, gewisse Grundkenntnisse in Sachen Computer mitbringen sollte!
Als nächstes ist es wichtig zu wissen wie alt das Handy ist, i.d.R. können auf die meisten Mobiltelefone, die jünger als 5 Jahre sind und nicht explizit als Kinder- oder Seniorenhandy ausgelobt wurden oder für ganz wenig Geld bei einem Kaffee-Röster erworben wurden, zusätzliche Programme installiert werden.
Ebenso wichtig ist es zu wissen mit welchem Betriebssystem das Handy arbeitet bzw. zu welchen Anwendungen es kompatibel ist. Meist findet man in Gebrauchsanweisung oder in den Systeminformationen, die sich in dem Bereich der Einstellungen verbergen entsprechende Hinweise. Neben dem nicht mehr wegzudenkenden iPhone für das es unzählige Applikationen gibt, die mittels auf dem eigenen Computer installierten Software iTunes, auf das Handy gebracht werden, gibt es Blackberrys mit einem eigenen Betriebssystem, Geräte mit Android, Windows mobile, Symbian (in verschiedenen Varianten) und last but not least einige firmenspezifische Lösungen wie bei Nokia und Sony Ericsson. System übergreifend sind viele Geräte in der Lage Java-Anwendungen, die für mobile Endgeräte(J2ME) entwickelt wurde zu verarbeiten.
Dann stellt sich die Frage, ob das Mobiltelefon über entsprechenden GPS-Baustein in der Hardware verfügt, oder ob der GPS-Empfänger mittels Bluetooth oder Kabel gekoppelt werden kann/muss, was dann wiederum bedeuten kann ein weiteres Gerät in Form einer Bluetooth-GPS-Maus mitzuführen - und ob die Geräte sich "verstehen", was sich oft nur in der Praxis zeigt...
Sind diese Punkte geklärt, gilt es sich Gedanken zu machen, welcher Art die Navigationsanwendung sein soll:
Langt es die aktuelle Position als Koordinaten angezeigt zu bekommen und welche Formate unterstützt die Software - die ist z.B. hilfreich, wenn man in die Verlegenheit kommt einmal einen Rettungsdienst rufen zu müssen.
Möchte man eine Karte auf dem mit unter kleinem Handydisplay dargestellt bekommen und soll sie zoombar sein?
Soll es eine Online-Lösung werden, wofür es sinnvoll ist eine Datenflatrate zu haben oder viel Geld für den Datentransfer auszugeben und eine gute Netzabdeckung zu haben - man stelle sich vor man befindet sich in den Alpen irgendwo auf der Grenze zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz und die Navigationssoftware lädt fleißig Kartenmaterial zum teuren Auslandtarif...
Oder doch lieber eine Offline-Variante, die wiederum Kartenmaterial passend aufbereitet haben möchte, das man zusätzlich installieren muss und entsprechend Speicherplatz zur Verfügung stehen muss...
Sollen komfortabele Suchfunktionen wie die Adresssuche, wie man sie von google oder Auto-Navis kennt vorhanden sein oder nicht?
Kann die Software zusätzliches Datenmaterial in Form von Wegpunkten, POIs, Tracks oder Routen (weiß man eigentlich was das ist?), die von irgendwelchen Tourenportalen oder Freunden stammen, verarbeiten?
Soll das Programm Daten wie Wegpunkte und Tracks speichern und das gar in einem üblichen Format? So dass sie einfach anderen Wanderern zur Verfügung gestellt werden können.
Darf die Software Geld kosten oder soll es lieber eine Freeware sein?
Weiter gilt zu berücksichtigen, das laufende Programme, die auf das GPS im Handy zugreifen und/oder noch online über das Mobilfunknetz Daten übertragen unheimlich viel Prozessorleistung verlangen, was das Handy bzw. die Anwendung je nach alter des Handy langsam werden lässt und vor allen Dingen unheimlich viel Strom verbraucht. So kann ein voll aufgeladenes Handy schon nach zwei Stunden nach Netzstrom verlangen, den man bei einer Wanderung doch eher selten im Walde findet!
Also gilt sich auch über eine zusätzliche mobile Stromversorgung Gedanken zu machen!
Sind diese Überlegungen abgeschlossen gilt es sich im Dschungel des WorldWideWebs nach der passenden Lösung umzusehen.
Dort findet man z.B. TrekBuddy. Hierbei handelt es sich um ein kleines Programm, was es für die gängigsten Betriebssysteme gibt. Die Installation der JAR-Datei ist auch für ungeübte recht einfach. Auch kann es mit einer zusätzlichen Sprachdatei für die jeweilige Landessprache ergänzt werden. Es bietet die Möglichkeit die zurückgelegte Strecke aufzuzeichnen und dies in dem NMEA0183 und dem häufig verwendeten GPX-Format. Ebenso kann es Wegpunkte und Tracks aus GPX-Dateien lesen, womit eine Kompatibilität zu Tourenportalen und verschiedensten PC-Softwaren geschaffen ist.
Sogar die von www.geocaching.com generierten PocketQuerys mit Beschreibungen von Geocaches werden unterstützt. Es arbeitet offline, lädt also keine teuren Karten aus dem Netz. Bei den Karten wäre dann auch der einzige Schwachstelle, diese müssen nämlich mit einer weiteren Software auf dem PC selbst erstellt werden, was wieder etwas Computerkenntnisse erfordert. Dafür handelt es sich um eine Freeware. Eine kurze Anleitung zur Installation unter Berücksichtigung einiger Besonderheiten für Mobiltelefone von Sony Ericsson ist unter www.cachetool.de/downloads zu finden.
Die aktuellste Version nebst vielen weiteren Informationen steht unter www.trekbuddy.net zur Verfügung.