Von diesen ist der vom schweizerischen Genf über Lyon, Le Puy, Conques, und Moissac nach St. Jean Pied de Port führende Weg vielleicht der wichtigste, der in seiner althergebrachten Wegführung ab Le Puy jedenfalls als der schönste der französischen Jakobswege gilt. Dieser Weg ab Le Puy ist bekannt unter dem Namen Via Podiensis und stellt eine der ältesten Pilgerrouten zum Jakobusgrab dar, erwähnt schon im Codex Calixtinus des 12. Jahrhunderts, während der aus der Schweiz zuführende Abschnitt über Genf und Lyon, auch bekannt als die Via Gebennensis, eine neuere Schöpfung ist. Zusammen bilden beide Viae den Grand Randonée Nummer 65, kurz GR 65.
Den Ruf der außerordentlichen landschaftlichen Schönheit erwarb sich die Via Podiensis in erster Linie aufgrund ihrer geologischen Vielfalt, die von den Vulkanlandschaften um Velay und Aubrac über die Kalksteinformationen der Hochflächen des Causses und die Schwemmlandebene der Garonne bis zu den Pyrenäen reicht und den Wanderer natürlich mit einer entsprechend großen Vielfalt in Flora und Fauna zu beeindrucken vermag. Besonders die Departements des Zentralmassivs erweisen sich dabei als wahre Blumenparadiese, die das Schönste der Schöpfung betonen. Wer diese Gegend Frankreichs kennt, weiß, dass Natur hier klar vor dem Lärm und der Hektik des modernen Lebens dominiert. Kultur in einem einer Pilgerschaft angemessenen Rahmen findet man in Form vielgestaltiger historischer Architektur und damit verbundener kulturhistorischer Hinweise, Erklärungen und Besichtigungsmöglichkeiten, dabei besonders einer Vielzahl von Sakralbauten, vor.