Die Levadas sind kleine, meist weniger als ein Meter breite Wasserläufe, die Sie mit einem beherzten Schritt zu queren vermögen. Die Führungen durchqueren Täler und Berge und nutzen dabei Tunnels ebenso wie Aquädukte. Da sie große Strecken überwinden müssen, sind sie großenteils recht eben angelegt und verfügen über parallel verlaufende Trampelpfade, die aufgrund der für Madeira untypisch geringen Steigungen sehr gut zu erwandern sind, auch wenn man nicht ganz so sportlich ist. Die ältesten Levadas stammen aus dem 15. Jahrhundert. Es sind immer noch im Gebrauch befindliche, meist liebevoll mit Steinplatten eingefasste Kanälchen, die sich organisch in die Landschaft schmiegen und an vielen Hanglagen phantastische Blicke auf die Insel oder auch das Meer dahinter erlauben. Da es sich um Regenwasser handelt, heißt es, man könne aus den Levadas sogar trinken, wovon ich, da ich dort auch schon totes Geflügel drin liegen sah, jedoch Abstand nehmen würde.
Levadas werden Sie auch benutzen, wenn Sie die Insel auf eigene Faust erkunden. Sollten Sie sich eine selbstgebastelte oder im Internet vorgeschlagene Route vornehmen, so müssen Sie bei einer West-Ost-Querung mit bis zu 160 Kilometern Weg rechnen, die sich aufgrund der ständigen Steigungen und Abstiege auch auf acht bis zehn Tage Dauer summieren dürften. Das Forstverwaltungsamt weist Plätze zum Campen unter freiem Himmel aus und verkauft entsprechende Permits, diese auch nutzen zu dürfen. Und auf solchen Wegen mag der eine oder andere Tag auch schon mal ohne Ortsberührung vergehen. Wenn auch nicht, ohne einen Menschen zu sehen – dazu ist die Insel zu klein und bei (Tages-)Wanderern zu beliebt, die mit Bus und Taxi recht nahe an jede Sehenswürdigkeit auf der Insel gelangen können.
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